Kritik

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Mindener Tageblatt - Minden/ NRW

Farbenfrohe, lebensvolle Bilder zieren zur Zeit das Foyer der Bürgerhalle. Der Kölner Maler Matthias Olbrisch, Kameramann im Hauptberuf, stellt hier bis zum 16. Dezember seine ölmalereien aus. Olbrisch betreibt seine Kunst mit Ernsthaftigkeit. Da er die Malerei als Ausgleich für seine abbildende Tätigkeit als Fernsehmann sieht, gibt sein Pinsel nicht die Realität wieder. Figuren, Pflanzen und Gegenstände stehen zwar nicht beziehungslos im Raum, aber die Hintergrundfarben täuschen häufig eine Landschschaft oder einen Boden, auf dem die Objekte ihren festen Standpunkt haben, nur vor. Seltsam glatt und schattenlos, skurril aus einzelnen Teilen montiert und verformt stehen seine Objekte im Raum.

"Seine Gestalten sehen aus, wie von Gentechnikern geschaffen, die noch üben" beschrieb sie Wolfgang Korruhn, Redakteur des Fernsehmagazins "Zack", der anlässlich der Ausstellungseröffnung am Freitagabend die Einführungsrede hielt. Olbrischs Bilder beeindruckten ihn durch ihre "Farbigkeit, Lebensfreude, Geilheit, Obszönität", erklärte er. Besonders bemerkenswert fand er auch die Titel der Bilder. "Sie haben oft Musik. Auch die Bilder haben sehr viel Musikalität". Olbrisch erfindet nach eigenen Angaben die Titel im wesentlichen deshalb, weil ein Gros der Betrachter glaubt, seine Bilder dann verstehen zu können...